Die Relevanz von ökologisch optimierten Verpackungen steht außer Frage – Nachhaltigkeit ist ein starkes Kaufkriterium geworden.
Wie allerdings lässt sich kleinteiliges Obst und Gemüse umweltfreundlich verpacken? Hier finden Sie einen kurzen Überblick.

Nachwachsende Rohstoffe und ressourcenschonende Verarbeitung

Idealerweise bestehen die Verpackungen aus einem Grundmaterial, welches nachwachsende Rohstoffe oder ressourcenschonendes Recyclingmaterial enthält.

Nachwachsende Rohstoffe

Im Handel haben sich diese nachwachsenden Rohstoffe für Obst- und Gemüseverpackungen etabliert, die in der industriellen Verarbeitung standardmäßig gut verarbeitet werden können:

  1. Holzfasern / Zellstoff
  2. Gras / Silphie
  3. Agrarabfall
  4. Alge
  5. Kunststoff-PLA

1. Holzfaser / Zellstoff

Holz ist als nachwachsender Rohstoff weit verbreitet. Der aus diesem Material gewonnene Zellstoff kann zu Papier oder Karton verarbeitet werden und bietet somit als Bogen- oder Rollenware die Basis für eine Vielzahl von Verpackungen.

Papier und Karton aus nachhaltiger Forstwirtschaft zeichnet sich durch eine PEFC- oder FSC©-Zertifizierung aus. Sind weiterverarbeitende Betriebe entsprechend akkreditiert und besteht die Verpackung aus solch zertifiziertem Material, trägt sie häufig das dazugehörige Siegel.

Verpackungen aus diesen Materialien können dem industriellen Recycling zugeführt werden. Daraus entsteht im nächsten Schritt neuer Recyclingkarton, der wiederum für eine weitere Produktion von Verpackungen verwendet werden kann.

2. Gras / Silphie

Auch auf Wiesen und Äckern lassen sich Rohstoffe für Kartonagen finden: Gras und der Korbblütler „Silphie“. Aus diesen beiden Pflanzen können Fasern für die Kartonproduktion gewonnen werden. Neben kurzen Transportwegen punkten diese Fasern bei der Ökobilanz, da weniger Wasser und Energie für die Aufbereitung notwendig sind.

Diese schnell nachwachsenden Rohstoffe sind zunehmend Bestandteil von Kartonagen und ersetzen damit anteilig die Holzfaser. Somit entsteht bei der Zusammensetzung der Kartonagen eine Mischung aus Gras oder Silphie und klassischen Holzfasern bzw. Recyclingfasern.

3. Agrarabfälle

In der Landwirtschaft fallen Nebenprodukte wie Blätter oder Stängel an, aus denen Cellulose für die Kartonproduktion gewonnen werden kann. Zu Gunsten der Umwelt werden in diesem Zusammenhang Abfälle weiterverarbeitet und Anteile an Frischfasern im Karton ersetzt.

4. Alge

Aus Algen lassen sich ebenso Fasern erzeugen, die für die Kartonproduktion geeignet sind und Holzfasern anteilig ersetzen können. Dieser in der Verpackungsindustrie vergleichsweise junge Ansatz ist derzeit noch eine Nischenlösung, die es zu beobachten gilt.

5. Kunststoff PLA

Kunststoff muss nicht immer aus Erdöl hergestellt werden, hierzu eignet sich beispielsweise auch Milchsäure. Biokunststoffe wie PLA (Polylactid) oder CPLA (kristallisiertes Polyactid) stellen eine Kunststoffalternative bei Faltschachteln mit Befensterung dar.

Ressourcenschonende Verarbeitung bzw. Aufbereitung

Darüber hinaus existieren neben nachwachsenden Rohstoffen weitere nachhaltige Verfahren, um neue Materialien durch Recycling zu erzeugen:

  1. Recyclingkarton
  2. rPET

Verpackungskonstruktion

Zusätzlich zu den genannten Aspekten des Grundmaterials und der Verarbeitung sollte eine Obst- und Gemüseverpackung idealerweise aus nur einem Material bestehen. Dies ist beispielsweise bei einer Obstverpackung der Fall, welche einen integrierten Deckel besitzt. Hier kann eine Folierung der Verpackung entfallen.

Bei der Konstruktion einer Verpackung ist zusätzlich darauf zu achten, dass möglichst keine Kunststofffenster notwendig und die einzelnen Lebensmittel trotzdem gut sichtbar sind.

Manche Lebensmittel benötigen allerdings eine zusätzliche Folierung, damit eine lange Lebensdauer gewährleistet ist. Auch hier muss die Verpackung den individuellen Ansprüchen des Obst- und Gemüses gerecht werden.

1. Recyclingkarton

Die Aufbereitung von Papier und Karton zu Reyclingmaterial ist industrieller Standard. Das aufbereitete Material wird so wieder dem Produktkreislauf zugeführt, wodurch Ressourcen eingespart werden können. Recyclingkarton ist allerdings nicht uneingeschränkt für den Direktkontakt mit Lebensmitteln zugelassen. Feuchte und fettige Lebensmittel dürfen Recyclingkarton beispielsweise nicht direkt berühren. Eine Möglichkeit besteht nun darin, den Recyclingkarton zu beschichten. Alternativ kann auf einen Karton aus Frischfaser oder Primärfaser zurückgegriffen werden.

2. rPET

Bei einigen Verpackungen kann nicht auf Kunststoff verzichtet werden. Dies gilt insbesondere für das transparente PET. Dieses kann allerdings gut recycelt werden, weshalb die Verwendung von Neumaterial aus nicht erneuerbarem Rohstoff nicht zwingend notwendig ist. Wie beim Recyclingkarton ist der Energieaufwand auch für die Aufbereitung von rPET geringer als für die Herstellung von neuwertigem PET.

Neben den nachhaltigen Grundmaterialien ist es essenziell, dass die Weiterverarbeitung in möglichst nachhaltigen Betrieben stattfindet und eine entsprechende ökologische Bedruckung und Veredelung der Verpackungen erfolgt.

Ulrich Treiber
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Ulrich Treiber

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